Carla Botzenhardt
Schrift fasziniert mich schon immer – die Schönheit der Zeichen, ihre Vielfalt, ihre Grenzen. Aus Linien werden Buchstaben, die wir lesen und verstehen: Warum funktioniert das? Welche Schriftsysteme gibt es – und warum schreiben wir überhaupt?
Da ich diese Fragen gedanklich nur ungenügend fassen kann, untersuche ich sie auch mit Feder und Pinsel. Ich experimentiere mit Formen, spiele mit Strukturen, lasse mich überraschen von endlosen Kombinationsmöglichkeiten. Lesbarkeit ist dabei nicht mein Ziel.
Zurzeit beschäftige ich mich mit den Litterae Ignotae, der "Geheimschrift" Hildegard von Bingens. Ihr Ursprung und Zweck sind bis heute ungeklärt. Gerade dieses Geheimnisvolle übt eine besondere Anziehung auf mich aus. Ich habe eine moderne Version der Litterae entwickelt und kombiniere sie mit dem mittelalterlichen Original.
Neben den künstlerischen Expeditionen in die Welt der Buchstaben unterrichte ich Deutsch- und Alphabetisierungskurse, organisiere eine Offene Kalligraphie-Werkstatt in Berlin und gebe Workshops zum achtsamen Schreiben. Denn Schreiben ist für mich Meditation. Eine ruhige, fokussierte Handlung in einer lauten Welt.
Schreiben lohnt sich halt immer.
Ausstellung - Artmarkt









